Nach zwei Stunden in der Kälte sitzend kam ich irgendwann zu dem Schluss, dass es nun besser wäre, die Sachen zusammenzupacken. Ich stand also auf, begann mein kleines Versteck zusammenzurollen und lehnte die Kamera samt Stativ an einen Baum.
Bei -8 Grad konnte ich trotz Handschuhe gerade noch meine Finger bewegen. Aber da es selbst meiner Heizweste zwischenzeitlich zu kalt geworden war und sie den Dienst quittierte, musste ich einfach mal aufstehen. Plötzlich, ich traute meinen Augen kaum, sah ich etwas Rotes vor mir durch den Schnee tapsen. Es war meine erste Begegnung mit einem Rotfuchs. Unsere Blicke kreuzten sich, er blieb bei einem Baum stehen, in sicherer Entfernung von ca. 10 Metern.
Ich stand mindestens genauso angewurzelt da, dachte mir aber, wenn du jetzt kein Bild machst, verpasst du etwas. Und eigentlich war ich ja genau deswegen im Wald, um ein Bild zu machen. Der Fuchs gab mir die Möglichkeit. Er blieb nach wie vor stehen, schaute etwas nach links, dann nach rechts und ich durfte ein paar Bilder machen. Und wahrscheinlich wäre er noch länger geblieben, wenn nicht irgendwann Spaziergänger*innen zu hören gewesen wären.
Er zog also weiter und ich packte zufrieden meinen Rucksack. Was für ein besonderer Moment. Auf jeden Fall hatte sich der Aufwand gelohnt, auch wenn der Nachhauseweg noch ordentlich anstrengend wurde. Bei den Minusgraden versagt mir regelmäßig die Steuerungselektronik meines E-Bikes. Aber so hatte ich beim Strampeln noch viel Zeit, mich auf mein Foto zu freuen.